Die Legende vom HolzfällerIngo Hauffe (2011)

Tagelang gelaufen durch den Wald,
in dieser Zeit sie machten niemals Halt.
Der Wald so groß, man glaubt es kaum,
es waren unendlich Viele, Baum an Baum.
Am Waldrand sich ein Berg erhebt.
Im Sommer sie hatten dort gelebt.
Alsbald die Sonne nicht hatte mehr viel Macht.
Es wurde recht kalt bald in der Nacht.
Es wurden kürzer die Tage.
Nun stellte sich die Frage:
„Fortgehen, dem Winter zu entfliehen,
in eine wärmere Gegend ziehen?“
Jetzt sind sie im Wald, doch der wärmere Ort noch weit.
Mitten im Wald ein Felsen mit einem Spalt, nicht breit.
Schauen hinein, um zu erkunden.
Eine Höhle war gefunden.
Sie machten sich diese zu Nutz,
eigens für den eigenen Schutz.
Der lange Weg. Sie hatten gefroren.
In dieser Zeit ein Kind geboren.
Sie legten sich hin und deckten sich zu,
der Schlaf, er kam, sie kamen zur Ruh.
Der Mann, er hatte einen Traum,
aus Holz besteht doch so ein Baum.
Schnell wurde eine Axt erfunden.
Nun los, den größten Baum erkunden.
So eine Höhle ist nicht schlecht,
´ne Hütte aber wär ihm recht.
Mit der Axt schlug nun zu der Mann,
bald kippte er, der schwere Stamm.
Die Hütte stand dann auch schon bald,
bevor es wurde so richtig kalt.
Einen Baum nur tat er nützen,
um seine Familie zu beschützen.

Die Erde braucht so sehr den Wald.
Ein Holzfäller macht davor nicht Halt.
Das Blut der Bäume grün, nicht rot.
Der Wald, in Kürze ist er tot.



Viele Holzfäller folgen und fällen Bäume.
Die Menschen brauchen ihre Räume.
Holz für Gebäude, Schiffe und Maschinen.
Man fällt fleißig, braucht sich nur zu bedienen.
Es war gekommen die Zeit, den Wald zu richten.
Erst wurde er kleiner, dann begann er sich zu lichten.
Wehklagen der Bäume der Holzfäller überhörte.
Holz wächst doch nach. Ihn dies nicht störte.
Jetzt brauchte man hier keine Häuser mehr.
Schiffe schwammen genug auf dem Meer.
Andere Arbeit kann der Holzfäller nicht.
Die Axt steht ihm gut zu Gesicht.
Einst ein Holzfäller hat erkannt,
für Holz gibt’s Moneten allerhand.
Jetzt wurden noch mehr Bäume geschlagen.
Der Wald, er kam immens zu Schaden.
Man fühlte sich als großer Held.
Reichtum heißt, man hat viel Geld.
Viel Geld jetzt da, die Bäume alle,
getappt der Holzfäller in eigene Falle.
Doch ich, ich weiß es ganz genau,
ein Holzfäller, der wird niemals schlau.

Die Erde braucht so sehr den Wald.
Ein Holzfäller macht davor nicht Halt.
Das Blut der Bäume grün, nicht rot.
Der Wald, in Kürze ist er tot.

Gebraucht  jetzt seinen Unverstand.
Woanders gibt’s viel Waldbestand.
So zieht man los und findet ihn auch,
schnell macht man auch diesem den Garaus.
Der Holzfäller hat viele Wälder vernichtet,
ein großes Werk, es ist verrichtet.
Jetzt hat er jede Menge Scheine,
Bäume bekommt er dafür keine.
Nun steckt er doch in großen Nöten,
für Geld macht er alles, auch das töten.
Die Erde bebt, erzittert vor Schmerzen.
Ein Holzfäller kennt keine Reue im Herzen.
Die Luft wird knapp. Das Klima heiß.
Was ist denn dies schon für ein Beweis.
Doch bald kommt geballte Gegenwehr,
dann gibt es keinen Menschen mehr.
Der Holzfäller jetzt auch tot,
sein Blut nicht grün, sondern rot.

Die Erde braucht so sehr den Wald.
Ein Holzfäller macht davor nicht Halt.
Das Blut der Bäume grün, nicht rot.
Der Wald, in Kürze ist er tot.

Die Erde hat den Menschen satt, 
der Kreatur sie sich entledigt hat.
Nun kann sie atmen, sich regenerieren,
ist selber am Zug und kann regieren.
Erholung kann sie jetzt genießen.
Es sprießt alles, grün sind Wälder und Wiesen.
Die Luft, sie schmeckt wie die Natur.
Sie kann wieder ticken, die Erdenuhr.
Das Wasser so klar, wie nie zuvor,
geöffnet wird ein großes Tor.
Die Tiere, alle werden hineingelassen,
nur der Mensch nicht, er tat die Erde hassen.
Das Tor sich schließt für ihn sich immer.
Die Erde braucht den Menschen nimmer.

Die Erde braucht so sehr den Wald.
Ein Holzfäller macht davor nicht Halt.
Sein Blut nicht grün, sondern rot, 
der Wald atmet auf, endlich ist der Holzfäller tot.

					

STOP 93 cm x 123cm (2011)

Gemälde STOP