Die Unendlichkeit der Zeit Ingo Hauffe (2008)

Für Zeit gibt es weder Anfang noch Ende.
Dies zu begreifen, ist als wenn man seine eigene Zeit verschwende.
Zeit - man kann sie in einen Zeitraum pressen.
Eine Erklärung hierfür geboten, doch etwas vermessen.
Vom unsichtbaren weißen Start hin zum schwarzen Ziel.
Dazwischen spektral gebrochen ein unendliches Farbenspiel.

In der Unendlichkeit der Zeit
erscheint der Horizont unerreichbar weit.

Es herrscht Dunkelheit, ist ständig Nacht.
Irgendwann bricht hindurch ein greller Strahl,
ein Stern, die Sonne hat die Macht.
Millionen Farben aus Wasser und Licht gezogen,
geboren am Firnament ein schillernder Bogen.
Sonne und Licht
im Regentropfen es in Farben bricht.
Vom Anfang zum Ende so unerreichbar weit,
Zeuge der Unendlichkeit der Zeit.

In der Unendlichkeit der Zeit
erscheint der Horizont unerreichbar weit.

Du stehst da, denkst an gestern, heute und morgen.
Setze dich hin, sei beruhigt und mach Dir über diese Zeit keine Sorgen.
Du denkst Anfang ist Start und Ende ist Ziel.
Einen Kreis um den Globus bedeutet nicht viel.
An den selben Punkt wirst Du gelangen.
Kein Start, kein Ziel, nicht Anfang, nicht Ende,
Zeit ist unendlich, bist in Deiner eigenen Zeit gefangen.
Geh, fliege los, versuche nicht der Zeit zu entrinnen.
Nur so wirst Du Deine eigene Zeit in Unendlichkeit gewinnen.
Du lebst und strebst in Deiner eigenen Zeit
und trotzdem ist es die Unendlichkeit.

In der Unendlichkeit der Zeit
erscheint der Horizont unerreichbar weit.

Vier Wände im Winkel von 90° bilden einen Raum.
Du lebst dort drin, doch Leben ist es kaum.
Heraus aus den vier Wänden!
Atme durch mit gestreckten Armen und Händen.
Jetzt siehst Du alles Glück der Erde.
Zeit wird nichtig, wichtig der Augenblick werde.
Glaube an den Augenblick der Zeit.
Alles andere ist Verschwendung, Nichtigkeit.
Jetzt siehst Du das Licht,
doch Farben, die erkennst Du nicht.
Du siehst das Licht wird immer greller.
Tauche hinein. Dein Stern wird immer heller.
Das Geheimnis, was darin verborgen kannst Du dann erkennen.
Du brauchst nicht gegen den Lauf der Zeit zu rennen.

In der Unendlichkeit der Zeit
erscheint der Horizont unerreichbar weit.

Du bist von so weit hergekommen.
In dieser Zeit ist viel Zeit zerronnen.
Vergiß die Zeit.
Schwarz und Weiß, bilden die Einigkeit.
Vom Himmel fallen Regentropfen.
Das Licht, es wird spektral gebrochen.
Unendlich viele Farben sind zu sehen.
Du siehst sie alle und Dein Weg wird unendlich weit weiter gehen.
Es ist der Umgang mit der endlichen Zeit,
Bis zu deren Zerinnung im Fluß der Unendlichkeit.

In der Unendlichkeit der Zeit
erscheint der Horizont unerreichbar weit
... unerreichbar weit. 
					

Die Unvergänglichkeit der Zeit - oder der Umgang mit der Vergänglichkeit der Zeit (2008)

Gemälde Die Unvergänglichkeit der Zeit